Berufsfachschule I
Die Ziele der Berufsfachschule I sind eine berufliche Grundbildung in der gewählten Fachrichtung sowie der Erwerb der mittleren Reife. Sie vermittelt deshalb berufsbezogene und allgemeine Kenntnisse sowie Grundfertigkeiten zur Förderung der beruflichen Handlungsfähigkeit.
Die Berufsfachschule gliedert sich in zwei Schuljahre, Berufsfachschule I und Berufsfachschule II. Die Berufsfachschule I wird in folgenden Fachrichtungen angeboten:
- Wirtschaft und Verwaltung
- Gesundheit und Pflege
- Ernährung und Hauswirtschaft
- Gewerbe und Technik, Fahrzeugtechnik
- Gewerbe und Technik, Metalltechnik
Aufnahmevoraussetzung ist das Zeugnis der Berufsreife (Hauptschulabschluss).
Die Dauer der Berufsfachschule beträgt 1 Jahr in Vollzeitunterricht mit ca. 37 Wochenstunden. Der Unterricht findet von Montag bis Freitag jeweils zwischen 8 und 15 Uhr statt.
Folgende Kernfächer werden unterrichtet: Deutsch/ Kommunikation, Englisch, Mathematik, berufsbezogene Grundbildung/ Methodentraining, Fachpraxis sowie folgende Grundfächer: Religion oder Ethik, Gesundheitserziehung/ Sport, Sozialkunde/ Wirtschaftslehre sowie Kompetenzwerkstatt.
Als Wahlpflichtfächer werden zzt. Textverarbeitung (Fachrichtung Wirtschaft und Verwaltung) oder eine Arbeitsgemeinschaft angeboten. Zusätzlich ist Förderunterricht vorgesehen.
Im zweiten Schulhalbjahr findet ein begleitetes Praktikum an zwei Wochentagen in unterschiedlichen Betrieben je nach Ausbildungsschwerpunkt statt. Das intensive Praktikum dient einerseits zur Vertiefung der Fachpraxis und soll andererseits den Schülerinnen und Schülern bei der Ausbildungsplatzsuche behilflich sein. Die Johann-Joachim-Becher-Schule steht im engen Kontakt zu den Ausbildungsbetrieben der Region und hilft bei der Vermittlung von geeigneten Praktikumsplätzen mit.
Voraussetzung für einen erfolgreichen Abschluss in der Berufsfachschule I ist eine stetige Leistungsbereitschaft, Lernwillen und Zuverlässigkeit der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler. Hohe Fehlzeiten führen unweigerlich zum Nichterreichen des Bildungsgangsziels.
Die Anmeldung erfolgt zwischen dem 1. Januar und dem 1. März – sofern noch Schulplätze zur Verfügung stehen auch später.
Fachrichtung Wirtschaft und Verwaltung
Die Schülerinnen und Schüler lernen die kaufmännischen Grundkenntnisse in der Theorie und der Praxis kennen. Sie wenden dabei moderne Medien an. Im Unterrichtsfach Fachpraxis liegt der Schwerpunkt im Umgang mit dem PC. Die Schülerinnen und Schüler erstellen beispielsweise Geschäftsbriefe mit Microsoft Word, erlernen das Tastschreiben und führen betriebswirtschaftliche Kalkulationen mit Microsoft Excel durch. Die Nutzung von Präsentationssoftware und das Präsentieren selbst findet auch in fachtheoretischen Fächern statt. Eine ausgiebige Kompetenzwerkstatt zum Erkennen eigener Fähigkeiten sowie ein Methodentraining zur besseren Anwendung von Sozial-, Personal- und Fachkompetenzen rundet den fachtheoretischen Unterricht ab.
Fachrichtung Gesundheit und Pflege
Hier lernen die Schülerinnen und Schüler die Felder “der kranke Mensch”, “der alte Mensch”, “der Säugling” und “der behinderte Mensch” kennen.
In der Fachpraxis werden pflegerische Tätigkeiten wie z.B. Ganzkörperwäsche an der Pflegepuppe vermittelt. Es geht auch um Säuglingspflege, Ernährung im Alter, Kommunikation mit Menschen mit Behinderungen und Erkennen von Vitalzeichen.
Im Mittelpunkt steht der Erwerb eigener Erfahrungen wie z. B. gegenseitiges Essen reichen, Fahren im Rollstuhl und Hilfe bei der Körperpflege. In der Fachtheorie werden die entspechenden Kenntnisse in den Feldern Gesundheit und Pflege vermittelt.
Fachrichtung Ernährung und Hauswirtschaft
Der Schwerpunkt der berufsbezogenen Grundbildung liegt in der Förderung von Fachkompetenzen bezogen auf die Ausbildungsberufe im Lebensmittelgewerbe, der Hauswirtschaft und im Hotel- und Gastronomiegewerbe.
Die Schülerinnen und Schüler lernen u.a. die Verarbeitung von Lebensmitteln und bereiten Speisen zu, der Umgang mit Kunden wird geschult und Kenntnisse zur Bewirtschaftung von Räumen werden vermittelt.
Der berufsbezogene Unterricht orientiert sich an der Arbeitswelt und betrieblichen Situationen. Der nahtlose Übergang zwischen Schule, Praktikum und Ausbildung wird gefördert.
Fachrichtung Gewerbe und Technik, Differenzierung Fahrzeugtechnik
In der Berufsfachschule 1 Fahrzeugtechnik werden die Fächer Deutsch, Englisch, Mathematik, Sozialkunde und Wirtschaftslehre, Gesundheitserziehung und Sport, Religion und das Fach Berufsbezogene Grundbildung/ Methodentraining unterrichtet.
Im Fach Berufsbezogene Grundbildung/ Methodentraining werden Grundkompetenzen erworben, die den Zugang zum Ausbildungsberuf des Kraftfahrzeugmechatronikers/in erleichtern.
Im zweiten Halbjahr ersetzen die Praxismodule dieses Fach wobei an einem Tag in der Schule und an zwei Tagen in der Woche im Betriebspraktikum der Unterricht stattfindet.
Als Inhalte sind im aktuellen Schuljahr für die Praxismodule vorgesehen:
- Reifen demontieren, montieren und reparieren
- Eine Fahrzeuginspektion durchführen
- „Fit in den Frühling“ Aktion
- Bremsflüssigkeit wechseln
- Materialien verbinden durch Kleben, Löten und Schweißen
Fachrichtung Gewerbe und Technik, Differenzierung Metalltechnik
Im Fach Berufsbezogene Grundbildung / Methodentraining werden Grundkompetenzen erworben, die den Zugang zu Ausbildungsberufen der Metall-, Elektro- und Fahrzeugtechnik erleichtern.
Mathematische Grundlagen werden in einen direkten Anwendungsbezug gestellt (z.B. bei der Berechnung von Flächen, Volumen und Massen).
Die ebenfalls grundlegende Kompetenz „Technische Kommunikation“ – also das Lesen und Verstehen technischer Informationsquellen, das Dokumentieren und Erläutern der durchgeführten Arbeiten und deren Ergebnisse, das Erstellen technischer Zeichnungen und Skizzen als Diskussionsgrundlage zum Beispiel.
Beim Arbeiten in berufsorientierten Handlungssituationen werden grundlegende Lern- und Arbeitsmethoden eingeübt.
In den Praxismodulen werden die fachpraktische, fachtheoretische und berufsübergreifende Kompetenzentwicklung in einen gemeinsamen Zusammenhang gestellt. Zusätzlich ist eine Verknüpfung der beiden Lernorte Schule und Praktikumsbetrieb vorgesehen.